Exkursion Hartheim/Mauthausen

von Homepage BG/BRG Kufstein
29. April 2022

Am 20. und 21. April fuhren die 7. Klassen nach zweijähriger Pause wieder nach Schloss Hartheim bei Linz und nach Mauthausen zu einer geführten Besichtigung der KZ-Gedenkstätte. Wie wertvoll solche Exkursionen für die Schülerinnen und Schüler sind, kann man wohl den zwei nachfolgenden Texten entnehmen. 

Beim Rundgang in der Tötungsanstalt Hartheim wurde uns ausgiebig die Geschichte des Schlosses nähergebracht. Das Faszinierende daran war, dass dieser Ort vor der Zeit des Nationalsozialismus dazu diente, Menschen mit Beeinträchtigungen zu helfen. Deshalb fand ich es noch erschreckender, wozu Hartheim danach gemacht wurde und wieviel Leid dort geschah und zugefügt wurde.  Tausende Menschen wurden vom nationalsozialistischen System als „unbrauchbar“ abgestempelt und ihnen wurde das Recht auf Leben abgesprochen: Sie kamen dort an und einige Stunden später waren sie alle ausnahmslos tot. Besonders bedrückend war es, durch die Vergasungskammern zu gehen und sich währenddessen durch den Kopf gehen zu lassen, was alles hier geschah. Dieses Gefühl lässt sich nicht in Worte fassen, denn es beinhaltet auf der einen Seite Erschütterung und Traurigkeit, aber auf der anderen auch Wut und Verzweiflung.  

Spannend fanden wir auch die Ausstellung im Rest des Gebäudes, da hier unterschiedliche Themen zu ethnischen und ethischen Fragen dargestellt wurden. Es war interessant, dazu Aufgaben zu bearbeiten und dann darüber zu diskutieren. Viele von uns hätten aber gerne noch mehr Zeit zur Verfügung gehabt, um sich die Ausstellung noch ausführlicher ansehen zu können.  

Das Konzentrationslager Mauthausen beeindruckte uns am nächsten Tag vor allem mit seiner Größe und den skurrilen „Freizeitmöglichkeiten“, wie etwa einem Fußballplatz für die SS oder einem Bordell. Die Menschen sollten hier durch harte Arbeit vernichtet werden und die verschiedenen Methoden dafür schockierten uns alle sehr. Für mich waren die Todesstiege im Steinbruch, die extra so gebaut war, dass die Häftlinge hinunterfallen sollten, und das Sanitätslager, in welches die Kranken zum Sterben und für Menschenversuche gebracht wurden, am grausamsten. Spätestens als wir durch die Baracken, den Duschraum und das Krematorium gingen, merkte man genau, dass alle noch nachdenklicher und betroffen geworden waren. Die Angst und Hoffnungslosigkeit der Menschen, die in diesen Räumen umkamen, waren immer noch deutlich zu spüren. Auch die unzähligen Denkmäler und Gedenktafeln der verschiedensten Nationen waren sehr eindrucksvoll und zeigten uns nochmals, wie wichtig es ist, dass diese Menschen und ihr Schicksal niemals in Vergessenheit geraten dürfen.             

Johanna Torta, 7 AIL  

Unsere Reise nach Linz führte uns am ersten Tag zum Schloss Hartheim. Es sieht wie ein harmloses Gebäude von außen aus, doch die Geschichte dahinter ist eine ganz andere. Der Gedanke daran, dass Menschen ohne jegliche Informationen, was mit ihnen geschehen würde, dorthin gebracht wurden, nur mit dem einzigen Ziel sie zu beseitigen, hat uns alle sehr mitgenommen. Die Ausführenden im Schloss konnten diese Arbeit scheinbar ohne schlechtes Gewissen erledigen und es ist schwer vorstellbar, dass es solch skrupellose Menschen gab und gibt.   

Am zweiten Tag durften wir die Gedenkstätte Mauthausen besichtigen und erfuhren, wie schwer es die Häftlinge damals hatten. Das Schwierigste hierbei war daran zu denken, welcher Angst und Belastung diese Menschen ausgesetzt waren und wiederum, wie andere Menschen mit Ihresgleichen umgehen konnten. Es ist schwer, sich solche Taten heutzutage vorzustellen und ich bin froh, in einer Zeit zu leben, in der wir solche Handlungen nicht erleben müssen, sondern darüber lernen, welch schrecklichen Ereignisse sich in der Vergangenheit abgespielt haben.   

Efe Cetin, 7C