Von der Zugfahrt zur kulturellen Erleuchtung - eine Reise durch die Wiener Abenteuerlandschaft

von Homepage BG/BRG Kufstein
03. Februar 2025

Vom 8. bis 13. Dezember waren wir, die glorreichen 8. Klassen, dazu auserkoren, im Rahmen der Wien-Aktion die sagenumwobene Hauptstadt Österreichs zu erkunden. Am Sonntag – ja, Sonntag, ein Tag, der bekanntlich für Couch und Netflix reserviert ist – begaben wir uns auf eine epische, vierstündige Zugfahrt. Mit schweren Augenlidern und „leichtem“ Gepäck erreichten wir schließlich im Schutz der Dunkelheit unser Quartier in der Brigittenau, das uns in den kommenden Tagen als Basislager dienen sollte.

Nach einer Nacht, die wohl besser als Feldstudie über die Ergonomie von Jugendherbergsbetten gedient hätte, stürzten wir uns in den Montag – begleitet von schneeloser Winterkälte, die uns sanft daran erinnerte, dass der Klimawandel auch Wien erreicht hat. Der viel beschworene Begriff der „Wiener Kultur“ war nach dieser Woche für uns nicht länger ein mystisches Etwas, sondern ein greifbarer Schatz: Von der Kunst in der Albertina über die erhabenen Sammlungen des Kunsthistorischen Museums bis hin zur faszinierenden Wissenschaft im technischen und naturhistorischen Museum – wir erlebten Wien von seiner besten, aber auch anstrengendsten Seite.

Die UNO-City ließ uns kurzzeitig in die Fußstapfen von Diplomaten treten, während wir im Parlament und im Rathaus das Gefühl hatten, die österreichische Politik aus nächster Nähe (wenn auch nur für wenige Minuten) durchschaut zu haben. Geschichte und Architektur begeisterten uns beim Stephansdom, Schloss Schönbrunn und dem Belvedere – alles beeindruckende Gebäude, die einem unweigerlich die Sinnfrage bei modernen Betonbauten stellen lassen.

Auch am Abend nahm die Intensität des Programms nicht ab, fanden wir uns doch in einem kaleidoskopischen Mix aus Kabarett, Planetarium, Prater und dem weihnachtlich funkelnden Christkindlmarkt wieder. Höhepunkt der Woche war für viele das Musical – wobei „Rock me Amadeus“ die Fans von Falco zu ekstatischen Jubelrufen veranlasste, während „Das Phantom der Oper“ den Klassikerliebhabern eine wohltuende Gänsehaut bescherte.

Natürlich verlief die Woche nicht ohne kleine Hindernisse: Verpasste Straßenbahnen, unabsichtlich besetzte Busse und das uralte Problem der „österreichischen Pünktlichkeit“ sorgten für Momente, in denen wir unseren Zen-Meister in uns finden mussten. Dennoch gelang es uns, alle Hürden zu überwinden – auch dank der heldenhaften Lehrer, die stets die Nerven behielten (zumindest äußerlich).

Am Ende der Woche waren nicht nur die Lehrer, sondern auch wir Schüler:innen „reif für die Heimat Tirol“. Doch so müde wir auch waren, die Wienwoche bleibt uns als ein strahlender Mosaikstein unserer Schulzeit in Erinnerung – mit einem Hauch von Anstrengung, viel Humor und einer gehörigen Portion österreichischer Kultur.

Laura, 8A und Sraa